Schatztruhe


Schatztruhe

Texte, die mich bewegen



When you talk...


When you talk, you are only repeating what you already know. But if you listen, you may learn something new.


(Dalai Lama)



Die Geschichte von der Wahrheit


Die Wahrheit lief durch die Straßen - nackt und bloß, wie am Tag ihrer Geburt. Doch niemand wollte die Wahrheit in sein Haus lassen, denn ein jeder hatte Angst vor ihr.

Als die Wahrheit wieder eines Tages durch die Straßen lief auf der Suche nach einer offenen Tür, da traf sie - das Märchen. Das Märchen trug wunderbare Farben, prächtige Kleider und Masken und ein jeder liebte es. Als das Märchen die Wahrheit so traurig durch die Straßen laufen sah fragte es:

„He was ist los mit dir, warum bist du so traurig? Das Leben ist doch so schön?“ Und da antwortete die Wahrheit: „Ach weißt du, die Menschen, sie haben Angst vor mir.“

Da lächelte das Märchen und meinte: „Ich werde dir ein Geheimnis, ein großes Geheimnis der Menschen verraten! Sie lieben es, wenn man sich verkleidet, wenn man bunte Gewänder und Masken trägt. Ich werde dir einige meiner bunten Gewänder und Masken schenken."

Da zog das Märchen einige seiner bunten Gewänder und Masken aus und gab sie der Wahrheit.

Seit diesem Tag wandern Wahrheit und Märchen gemeinsam durch die Welt – und alle Menschen lieben sie!


(Folke Tegetthoff)



Lakota-Gebet...

 

Zeige mir, wie ich meinem Herzen, meinem Verstand und meiner Intuition vertrauen kann,

mein inneres Wissen, die Sinne meines Körpers, die Segnungen meines Geistes,

lehre mich, diesen Dingen zu vertrauen, damit ich meinen heiligen Raum betreten kann

und über meine Angst hinaus lieben und so im Gleichgewicht mit dem Vorübergehenden,

einer jeden glorreichen Sonne, gehen kann.



Spuren


Mit jedem Schritt, den du tust,
und in jeder Begegnung,
die dir geschenkt wird,
hinterlässt du Spuren.
Ich wünsche Dir,
dass du Spuren der Freude
hinterlässt und des Glücks.
Spuren der Hoffnung
und der Liebe,
Spuren der Gerechtigkeit
und des Friedens,
und da wo du anderen
weh getan hast,
Vergebung erfährst.


(Christa Spilling-Nöker)



Ich sehne mich nach einer Sprache...


Ich sehne mich nach einer Sprache, die verbindet,
einer Sprache, die aufweckt,
einer Sprache, die ein neues Miteinander ermöglicht,
einer Sprache, die das Unaussprechliche ausspricht,
das Unhörbare hörbar macht.
Ich wünsche mir eine Sprache, die das Leben weckt und aufrichtet,
die ermutigt, klärt und befreit.


(Anselm Grün)



Viele Menschen


Viele Menschen wissen nicht,
wie schön es ist, dass es sie gibt.
Viele Menschen wissen nicht,
wie gut es uns tut, wenn wir sie sehen.
Viele Menschen wissen nicht,
wie uns ihr herrliches Lächeln bereichert.
Viele Menschen wissen nicht,
wie wohl wir uns in ihrer Nähe fühlen.
Viele Menschen wissen nicht,
wie arm und traurig wir ohne sie wären.
Viele Menschen wissen nicht,
dass sie manchmal wie Engel für uns sind.
SIE WISSEN ES ERST,
WENN WIR ES IHNEN SAGEN.


(Autor unbekannt)



Eine indianische Legende besagt ...

 

Es gab eines Tages ein großes Feuer im Wald. Alle Tiere flohen voller Angst in alle Richtungen , denn es war ein sehr heftiges Feuer. Plötzlich sah ein Jaguar einen Kolibri über seinen Kopf hinweg fliegen, allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Der Kolibri flog auf das Feuer zu!!! Was auch immer geschah, er änderte die Richtung nicht.

Wenige Augenblicke später sah der Jaguar ihn erneut vorbeifliegen, diesmal in dieselbe Richtung in die der Jaguar ging. Er konnte dieses Kommen und Gehen beobachten, bis er beschloss, den Vogel danach zu fragen, weil ihm dieses Verhalten sehr seltsam vorkam.

„Was machst du Kolibri?“, fragte er. „Ich fliege zum See“, antwortete er, „ich trinke Wasser mit meinem Schnabel und werfe es auf das Feuer, um es zu löschen“.

Der Jaguar lachte, „Bist du verrückt? Glaubst du wirklich, dass du dieses große Feuer mit deinem kleinen Schnabel allein löschen kannst?“

„Nein“, sagte der Kolibri, „ich weiß, dass ich das nicht kann. Aber der Wald ist mein Zuhause. Er ernährt mich, er bietet mir und meiner Familie Schutz. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich helfe dem Wald zu wachsen, indem ich seine Blumen bestäube. Ich bin ein Teil von ihm und er ist ein Teil von mir. Ich weiß, dass ich das Feuer nicht löschen kann, aber ich muss meinen Teil dazu beitragen“.

In diesem Moment waren die Waldgeister, die dem Kolibri zuhörten, von dem Vögelchen und seiner Hingabe an den Wald gerührt. Und wie durch ein Wunder schickten sie einen sintflutartigen Regenguss, der dem großen Feuer ein Ende bereitete.

Die indianischen Großmütter erzählten diese Geschichte ihren Enkelkindern und schlossen mit den Worten :

„Willst du Wunder in deinem Leben anziehen?

 Dann erfülle deinen Teil“.



Alles, was du siehst...


Alles, was du siehst, hat seine Wurzeln in der unsichtbaren Welt.
Die Formen ändern sich, doch die Essenz ist die gleiche.
Jedes süße Wort wird verklingen, jeder schöne Anblick verblasst.
Doch sei nicht verzagt.
Die Quelle, aus der es entspringt, ist ewig, wächst, verzweigt sich, bringt neues Leben und neue Freude.
Warum weinst du?
Die Quelle, aus der es entspringt, ist in dir und die ganze Welt sprudelt daraus hervor.
Die Quelle ist voll, ihre Wasser fließen für immer; trauere nicht, trinke, soviel du willst!
Denn sie wird niemals austrocknen, dies ist der endlose Ozean.


(Rumi)



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